Naturressourcenökonomie

Naturressourcenökonomie - Teildisziplin der Ökonomie, die sich mit der Reproduktion, Nutzung und den gesellschaftlichen Bedingungen der Aneignung der Naturressourcen und den damit verbundenen volkswirtschaftlichen Grundproportionen im Sozialismus befasst. Ziel der Naturressourcenökonomie ist eine Intensivierung der Umweltnutzung, des Stoffwechsels zwischen Mensch und Natur, um die wachsenden Bedürfnisse der Gesellschaft besser befriedigen zu können. Die spezifischen Besonderheiten bei der Reproduktion und Nutzung der Naturressourcen liegen darin, dass die Naturpotentiale und -ressourcen in bestimmten, territorial gebundenen Kombinationen auftreten und in die natürlichen Kreisläufe einbezogen sind. Daraus folgt, dass gesellschaftliche Einwirkungen auf den Naturhaushalt mannigfache, sofort oder mit zeitlicher Verzögerung, am gleichen oder am anderen Ort auftretende Wirkungen zeitigen. Dies erfordert, den ökologischen Bedingungen Rechnung zu tragen, die Naturressourcen vorratspfleglich zu behandeln, um sie für künftige Generationen zu bewahren, verstärkt die Gratisdienste der Natur und die Kombinationseffekte der Naturpotentiale in die Nutzung einzubeziehen. - Grundlage der Naturressourcenökonomie ist die ökonomische Bewertung der Naturressourcen. Mittel, die Ziele der Naturressourcenökonomie zu erreichen, sind die Optimierung und Stimulierung der rationellen Nutzung der Naturressourcen. Die Naturressourcenökonomie kann erst im Sozialismus entstehen und durch die Leitung und Planung der gesellschaftlichen Prozesse verwirklicht werden. In der kapitalistischen Produktionsweise als einer ökonomischen Gesellschaftsformation, die auf dem Privateigentum an Produktionsmitteln, darunter auch an den Naturbedingungen und -ressourcen, und auf der Ausbeutung von Lohnarbeitern beruht, existiert ein antagonistisches Verhältnis des Menschen zur Natur. Dem Kapitalismus mangelt es infolge seines Grundwiderspruchs zwischen gesellschaftlicher Produktion und privater Aneignung an den grundlegenden Voraussetzungen zu einer solchen Naturressourcenökonomie. Die Natur dient hier der Verwertung des Kapitals; diese Form der Naturaneignung unterliegt den kapitalistischen Gesetzmäßigkeiten (z. B. Konkurrenzkampf um die Ausbeutung der Naturbedingungen).