Neokeynesianismus

Neokeynesianismus - die auf dem Keynesianismus aufbauende und den heutigen Bedingungen des Kapitalismus entsprechend weiterentwickelte Richtung der modernen bürgerlichen Politischen Ökonomie. Der sich unter den Begriffen New Economics (Neue Wirtschaftslehre) bzw. Post Keynesian Economics (Nachkeynesianismus) nach dem zweiten Weltkrieg sehr rasch entwickelnde Neokeynesianismus hat sich heute in allen führenden imperialistischen Ländern, in der BRD jedoch auf Grund spezifischer historischer Bedingungen erst bedeutend später als in den Ländern des angelsächsischen Sprachbereichs, als die führende wirtschaftstheoretische Richtung durchgesetzt. Der Neokeynesianismus hat großen Einfluss auf eine Vielzahl von wirtschaftspolitischen Entscheidungen im staatsmonopolistischen Kapitalismus. Die von J. M. Keynes begründete und sich als Keynesianismus darstellende wirtschaftstheoretische Auffassung wurde von Keynes Nachfolgern zwar in ihren Grundzügen akzeptiert, in zahlreichen Details aber modifiziert und erweitert (z. B. Multiplikatortheorem, Verbrauchstheorie), z. T. kritisch betrachtet und nicht übernommen (z. B. Stagnationsthese) und in entscheidenden Punkten durch neue Theoreme, die sich aber jeweils in das Gesamtgebäude des Keynesianismus einfügen, erweitert und ergänzt (z. B. Überwindung des statischen Charakters der Keynesschen Theorie durch Dynamisierung, Akzeleratorprinzip). Einzelne theoretische Bestandteile des Neokeynesianismus werden in letzter Zeit von anderen Richtungen der heutigen bürgerlichen Politischen Ökonomie (z. B. von der Neoklassischen Schule) übernommen und eklektisch verarbeitet.