nichtproduktiver Bereich

Nichtproduktiver Bereich - Sphäre der gesellschaftlichen Arbeit, die gesellschaftlich notwendige Dienste und Leistungen hervorbringt, aber keinen materiellen Gebrauchswert und kein Mehrprodukt schafft. Ihre Reproduktion erfolgt aus dem in der produktiven Sphäre geschaffenen Mehrprodukt. Daher kann die Entwicklung des nichtproduktiven Bereichs nur im Rahmen der von den produktiven Bereichen geschaffenen Möglichkeiten erfolgen. Gleichzeitig haben gerade gegenwärtig die nichtproduktiven Bereiche eine zunehmend potenzierende Wirkung auf die produktive Sphäre. Entscheidend ist hierbei die wachsende Verflechtung von nichtproduktiver Bereich und produktiven Bereichen der Volkswirtschaft. Während der Einfluss des nichtproduktiven Bereichs auf die Effektivität der produktiven Bereiche wächst, bestimmen deren Erfordernisse immer mehr Richtung und Struktur der nichtproduktiven Bereiche. Zum nichtproduktiven Bereich gehören vor allem Bildungswesen, Wissenschaft, Gesundheitswesen, Sozialeinrichtungen, Kultur, staatliche Verwaltung, Landesverteidigung, Sport sowie persönliche und hauswirtschaftliche Dienstleistungen. Der Umfang und das Niveau der Tätigkeit der sozial-kulturellen Bereiche im nichtproduktiver Bereich ist eine Seite des Lebensniveaus der Bevölkerung. Das Lebensniveau wird also nicht nur durch die Größe des materiellen Produkts, sondern auch durch die Leistungen im nichtproduktiven Bereich bestimmt. In der sozialistischen Gesellschaft wird gerade dieser Seite des Lebensniveaus großeAufmerksamkeit geschenkt. Die Entwicklung des nichtproduktiver Bereich muss sich in die planmäßig proportionale Entwicklung der Volkswirtschaft einfügen, um entsprechend den materiellen Möglichkeiten und den Erfordernissen der Gesellschaft erweitert zu werden. Umgekehrt beeinflusst das Ergebnis der Arbeit im nichtproduktiven Bereich in vielfältiger Weise die Entwicklung der produktiven Sphäre. So wird z. B. von der Wissenschaft das wissenschaftlich-technische Niveau der Produktion, vom Bildungsniveau und der sozialen und gesundheitlichen Betreuung der Werktätigen die Produktivität der Arbeit stark beeinflusst; aber auch die übrigen Tätigkeitsgebiete im nichtproduktiver Bereich schaffen wichtige Voraussetzungen für die Intensivierung der Produktion. Unter den gegenwärtigen Verhältnissen sind auch die Maßnahmen zur Landesverteidigung eine wichtige Bedingung zum Schutze der ökonomischen Entwicklung des Landes: Bestimmte Tätigkeiten, die bisher Teil des nichtproduktiver Bereich waren, nehmen einen produktiven Charakter an. So gehören z. B. mit der Entwicklung der Wissenschaft zu einer unmittelbaren Produktivkraft bestimmte Teile der Wissenschaft zum produktiven Bereich. Obwohl im nichtproduktiven Bereich kein materielles Produkt geschaffen wird, gilt es auch hier, das Gesetz der Ökonomie der Zeit umfassend durchzusetzen. Auch im nichtproduktiven Bereich müssen die Aufgaben mit einem rationellen Aufwand und einem wachsenden Effekt der Arbeit gelöst werden.