normative Kostenrechnung

Normative Kostenrechnung, - Form der Kostenrechnung, die auf vorgegebenen Kostennormativen aufbaut und die Abweichungen der Ist- Kosten ausweist. Die normative Kostenrechnung dient den Leitern der Betriebe und übergeordneten Organen als Vorschaurechnung. Sie dient der Leistunesbeurteilung, weil die Abweichungen von den vorgegebenen normativen Kosten bzw. deren Einhaltung wesentliche Bewertungsmaßstäbe der Qualität der Arbeit der Betriebskollektive sind. Eine aussagefähige normative Kostenrechnung setzt ökonomisch begründete Kostennormative sowie aussagefähige technologische Dokumentationen voraus. Die normative Kostenrechnung kann wie folgt systematisiert werden: a) Normative Kostenrechnung nach der sachlichen Bezogenheit der vorgegebenen normativen Kosten: Globale normative Kostenrechnung, bei der die normativen Kosten ausschließlich für die Leistung des Gesamtbetriebes vorgegeben und den Ist-Kosten des Gesamtbetriebes gegenübergestellt werden; differenzierte bzw. volle normative Kostenrechnung, bei der die normativen Kosten unterteilt nach Kostenstellen des Betriebes und nach Kostenträgern vorgegeben und den Ist-Kosten gegenübergestellt werden. Bei der vollen normativen Kostenrechnung können die Abweichungen nach den Kostenstellen und Kostenträgern des Betriebes differenziert ausgewiesen werden. Die Kostenvorgabe und Kostenkontrolle in den Kostenstellen der Betriebe sind wesentliche Grundlagen zur Durchsetzung der innerbetrieblichen wirtschaftlichen Rechnungsführung. b) Normative Kostenrechnung nach der Berücksichtigung der Ausgangsdatenänderung der normativen Kosten: starre und flexible normative Kostenrechnung. Bei der starren normative Kostenrechnung werden die auf ein geplantes Leistungsvolumen und ein geplantes Sortiment bezogenen normativen Kosten den Ist-Kosten der tatsächlich hergestellten Leistung gegenübergestellt. Die ermittelten Abweichungen zwischen normativen Kosten und Ist-Kosten besitzen hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit und Arbeitsweise der Betriebskollektive und Leitungen hier nur dann eine Aussagekraft, wenn das tatsächliche Leistungsvolumen und -sortiment mit den geplanten Daten übereinstimmt. Die Anwendung der starren normativen Kostenrechnung ist deshalb nur in Betrieben mit einem fast konstanten Leistungsvolumen und -sortiment zweckmäßig. Bei der flexiblen normative Kostenrechnung werden die vorgegebenen bzw. die den Ist-Kosten gegenüberzustellenden normativen Kosten in Abhängigkeit vom voraussichtlichen bzw. tatsächlichen Leistungsvolumen und -sortiment festgelegt. Die flexible normative Kostenrechnung berücksichtigt das Verhalten der Kostenarten bei wechselndem Leistungsvolumen. Die Hauptschwierigkeit der flexiblen normative Kostenrechnung besteht darin, normative Kosten für degressive Kostenarten bei wechselndem Leistungsvolumen festzulegen. Hierbei sind die Degressionsgrade bzw. Variatoren zu ermitteln, die darüber Auskunft geben, inwieweit die Kostenveränderungen den Leistungsveränderungen folgen. Der Variator 8 bzw. Degressionsgrad 0,8 bedeutet: 8 % Kostenveränderung bei 10% Leistungsveränderung. Die Variatoren- bzw. Degressionsgradermittlung erfordert, über einen längeren Zeitraum das Kostenverhalten Kostendynamik) der Kostenarten bei unterschiedlichen Leistunesvolumina analytisch zu untersuchen. Der Aufbau der flexiblen normativen Kostenrechnung ist im Wesentlichen aus der Tab. ersichtlich. c) Nach der Art der der normative Kostenrechnung zugrunde liegenden Kostennormative: normative Kostenrechnung mit durchschnittlichen Kostennormativen und normative Kostenrechnung mit laufenden Kostennormativen. Bei der normative Kostenrechnung auf der Grundlage durchschnittlicher Kostennormative sind die normativen Kosten unmittelbar mit den im Kostenplan des Betriebes oder Verantwortungsbereichs festgelegten durchschnittlichen Plankosten des Planjahres bzw. des Quartals verbunden. Die Abweichungen enthalten nicht nur positive oder negative Auswirkungen der Arbeit der Betriebskollektive, sondern sind auch durch das Auseinanderfallen der zugrunde gelegten jahresdurchschnittlichen technischen, technologischen und organisatorischen Bedingungen mit den zum Zeitpunkt des Ausweises der Ist-Kosten vorhandenen tatsächlichen Bedingungen bestimmt. Bei der normative Kostenrechnung auf der Grundlage laufender Kostennormative sind die Kostenvorgaben unmittelbar aus den laufenden, jeweils zum Zeitpunkt der Fertigung gültigen technischen und technologischen Normen und Richtwerten abgeleitet. Die Abweichungen zwischen den normativen und Ist-Kosten lassen unmittelbare Schlüsse auf die Qualität der Arbeit der Betriebskollektive hinsichtlich der Kostenentstehung zu.