Nutzensvergleich

Nutzensvergleich - Hauptmethode für die Ermittlung des Nutzeffekts verschiedener Lösungsvarianten wissenschaftlich-technischer Aufgaben und Investitionen. Der Nutzensvergleich und der darauf aufbauende Entscheidungsprozess umfasst hinsichtlich des ökonomischen Nutzeffekts im Prinzip drei Etappen: a) Ermittlung des Effektivitätszuwachses jeder Lösungsvariante. Für jede wissenschaftlich- technische Aufgabe und Investition sind auf der Grundlage der ökonomischen Vorgaben Lösungsvarianten zu erarbeiten. Bei jeder Lösungsvariante ist der Effektivitätszuwachs durch Gegenüberstellung von Ergebnis- und Aufwandskennziffern jeder Variante mit den entsprechenden Kennziffern der Vergleichsbasis (Basistechnik bzw. vorhandener Reproduktionsprozess) zu berechnen. Die Vergleichsbasis gibt den wissenschaftlich- technischen und ökonomischen Stand in dem Einführungsjahr der neuen Lösung vorangehenden Jahr (Basisjahr) an. Die Variantenvergleiche können sich auf den Gesamtkomplex (z. B. Aufbau eines neuen Industriebetriebes bzw. eines Werkteils) oder auf bestimmte Teilkomplexe (z. B. Einführung einer neuen Technologie) erstrecken. Für neue Erzeugnisse sind die bisher produzierten Erzeugnisse und der technisch-ökonomische Stand ihrer Herstellung und Anwendung die Basis. Für erstmalig in produzierte Erzeugnisse sind die Aufwendungen für die bisher importierten Produkte die Basis. Beim Übergang zur automatischen Maschinenfliessfertigung ist von der bisherigen Fertigung nach dem Verfahrensprinzip (Werkstattfertigung) auszugehen. b) Ermittlung des Effektivitätsniveaus jeder Lösungsvariante. In der ersten Etappe kann nur die ökonomisch, günstigste der gegenübergestellten Varianten bestimmt werden. Es ist deshalb zu prüfen, ob die günstigste Variante dem wissenschaftlich-technischen Höchststand entspricht bzw. ihn bestimmt und den volkswirtschaftlichen Effektivitätsanforderungen genügt. Zur Beurteilung des Effektivitätsniveaus jeder Lösungsvariante wird zunächst die ermittelte Effektivität mit den ökonomischen Vorgaben für die wissenschaftlich-technische Aufgabe bzw. Investition verglichen. Zur weiteren Beurteilung des Effektivitätsniveaus jeder Lösungsvariante sind entsprechend der Spezifik der Aufgaben vor allem noch Vergleiche durchzuführen mit dem wissenschaftlich-technischen Höchststand (Höchststand, wissenschaftlich-technischer), mit Bestwerten sowie mit Richtwerten und Normativen (einschl. Normativ der Rückflussdauer der einmaligen Aufwendungen). Im Ergebnis der zweiten Etappe ist in der Regel bereits eine Vorauswahl der geeignetsten Varianten möglich. c) Bestimmung der volkswirtschaftlich günstigsten Variante. Aus den Vergleichsergebnissen der beiden vorangegangenen Etappen ist die volkswirtschaftlich günstigste Variante zu bestimmen.