Oberflächenbeschaffenheit

Oberflächenbeschaffenheit: Sammelbegriff im Straßenbau zur Beurteilung der Qualität einer Verkehrsfläche, und zwar zur Einschätzung ihrer Betriebssicherheit, aber auch zur Planung der Instandhaltungsarbeiten. 1. Bes. wichtig hierfür ist der Kraftschlusswert zwischen Rad und Fahrfläche als Ausdruck für die Größe der übertragbaren Führungs- sowie Antriebsund Bremskräfte; er soll wegen der sicheren Führung der Straßenfahrzeuge möglichst hoch sein und auch bei langer Nutzung nicht absinken. Er kann durch entspr. Auswahl der Baustoffe und Zusammensetzung bei Gemischen beeinflusst werden und muss auch beim Vorhandensein von Oberflächenwasser oder Feuchtigkeit auf der Fahrbahn noch groß genug sein, d. h., die Reibung des Rades auf der Fahrfläche darf durch Wasser nicht übermäßig beeinträchtigt werden. Es ist deshalb durch entspr. Oberflächengestaltung der Deckschicht und Profilierung der Bereifung zu sichern, dass vorhandenes Wasser während des Überrollens verdrängt wird, bes. bei kurzzeitigem Berühren infolge hoher Fahrgeschwindigkeit. Sonst kommt es zu dem sogen. Aqua-Planing-Effekt, bei dem sich das Rad auf einer Wasserschicht bewegt und demzufolge keine gesicherte Fahrzeugführung gewährleistet ist. Eine starke Verminderung erfährt der Kraftschlusswert auch bei Eisglätte, der man allg. mittels chemischer Auftaumittel in bestimmten Fahrbahnbereichen, z. T. auch schon mit einer Straßenbeheizung, begegnet. 2. Wichtig ist auch die Ebenflächigkeit von Verkehrsflächen. Unebenheiten in Form von Wellen der verschiedensten Art haben ihre Ursache u. a. in zu geringer Tragfähigkeit der Gründung oder in einem zu geringen Widerstand der Trag- und Deckschichten gegen Verformung. Da sich Wellen ungünstig auf das Fahrverhalten auswirken, muss auf einwandfreie Ausbildung und Herstellung der Straßenkonstruktion geachtet werden.