ökonomische Basis

ökonomische Basis - ökonomische Struktur der Gesellschaft, Gesamtheit der eine gegebene ökonomische Gesellschaftsformation tragenden Produktionsverhältnisse, die einer bestimmten Entwicklungsstufe der Produktivkräfte entsprechen. Die ökonomische Basis und das betreffende System der Produktivkräfte bilden zusammen die Produktionsweise der jeweiligen Formation. Die Entwicklung der Produktionsweise wird durch die dialektischen Wechselbeziehungen zwischen ökonomische Basis und Produktivkräften bestimmt Da die Gesamtentwicklung einer Gesellschaft im wesentlichen von der Entwicklung ihrer Produktionsweise abhängt, da ferner die ökonomische Basis den Einfluss der Produktivkräfte auf die Gesamtheit der gesellschaftlichen Verhältnisse vermittelt, nimmt die ökonomische Basis im materiellen Determinationsgefüge der gesellschaftlichen Struktur und Entwicklung die zentrale Stellung ein. Insbesondere prägt sie, als Gesamtheit der formationstypischen materiellen sozialökonomischen Verhältnisse zwischen den Menschen, das soziale Wesen der gegebenen Gesellschaft, die soziale Spezifik des dialektischen Entwicklungstyps der betreffenden Formation, auch die sozialen Entwicklungsmöglichkeiten der Produktivkräfte. Sobald und solange die ökonomische Basis die materiellen Beziehungen zwischen sozialen Klassen repräsentiert, wird ihre geschichtliche Wirksamkeit vor allem durch das zwischen den Hauptklassen der Gesellschaft existierende grundlegende Produktionsverhältnis der jeweiligen Formation geprägt. Die ökonomische Basis bestimmt in diesen Fällen den Klassencharakter letztendlich aller gesellschaftlichen Erscheinungen und realisiert auch den Einfluss der Klasseninteressen auf die Entwicklung der Produktivkräfte. Handelt es sich um antagonistische Klassen, so schlägt sich der Antagonismus zwischen den Hauptklassen auf vielfältige Weise in den gesetzmäßigen Entwicklungstendenzen der ökonomische Basis nieder. Als Struktur der materiellen Klassenbeziehungen bildet die ökonomische Basis das unmittelbare Fundament der gesamten sozialstrukturellen Gliederung und Differenzierung einer Gesellschaft. In Wechselwirkung mit den Produktivkräften stellt sie die Hauptquelle auch der sozialstrukturellen Dynamik einer Formation dar. Die ökonomische Basis ist die Grundlage für den Überbau der Gesellschaft, dessen Entwicklung die Widersprüche der ökonomische Basis in spezifischer Form widerspiegelt (reproduziert). Die ökonomische Basis determiniert aber nicht nur den Überbau, sie wird auch in mannigfaltiger Rückwirkung von ihm beeinflusst. Insbesondere werden die ökonomischen Widersprüche von den gesellschaftlichen Kräften und sozialen Gruppen - in der Klassengesellschaft also der Klassen und sozialen Schichten - in Überbauformen ausgetragen, werden die sozialökonomischen Entwicklungstendenzen weitgehend mit den politisch- ideologischen, organisatorisch-institutionellen und geistig-weltanschaulichen Mitteln des Überbaus ausgefochten bzw. durchgesetzt, wobei solche sehr eng mit der ökonomische Basis verbundenen Überbauelemente wie Wirtschaftspolitik, Wirtschaftsrecht. Arbeitsmoral usw. von bes. Bedeutung sind. Auf diese Weise vermittelt die ökonomische Basis auch die Einwirkungen des Überbaus auf die Entwicklung der Produktivkräfte. Die gleichzeitig vermittelnde und zentrale, gesellschaftlich-charakterbestimmende Stellung und Rolle der ökonomische Basis innerhalb der Dialektik von Produktivkräften, ökonomische Basis und Überbau erreicht ihre höchste geschichtlich gestaltende Wirkung bei der revolutionären Ablösung einer überlebten ökonomischen Gesellschaftsformation durch eine neue. In dieser Revolution werden die unlösbaren Konflikte der alten Produktionsweise durch qualitative Umwälzung der ökonomische Basis überwunden. Mit der Veränderung der ökonomischen Grundlage wird auch der gesamte Überbau langsamer oder rascher umgewälzt. Die bestimmende Rolle der ökonomische Basis gegenüber dem Überbau und die aktive Rückwirkung des Überbaus auf die ökonomische Basis bleibt in der Übergangsperiode vom Kapitalismus zum Sozialismus wie in der kommunistischen Gesellschaft vollständig erhalten. Bei der Herausbildung der sozialistischen ökonomische Basis, bei ihrer Gestaltung in der entwickelten sozialistischen Gesellschaft und beim kommunistischen Aufbau spielt jedoch der Überbau eine bes. aktive, umgestaltende und schöpferische Rolle. Auch dies ist letztlich durch den Charakter der Basis determiniert, insbesondere dadurch, dass das gesellschaftliche Eigentum an den Produktionsmitteln eine von Ausbeutung und Unterdrückung freie ökonomische und soziale Struktur der Gesellschaft bedingt. Die entscheidende soziale Kraft bei der Entwicklung der ökonomische Basis (entsprechend ihren immanenten ökonomischen Gesetzen) ist die Arbeiterklasse, die unter Führung der marxistisch-leninistischen Partei den sozialistischen Staat als Hauptinstrument der sozialökonomischen Umgestaltung handhabt.