ökonomische Expansion
Ökonomische Expansion, - Ausbreitung des Einfluss- und Herrschaftsgebietes von Staaten mit Hilfe ökonomischer Methoden, zumeist Vorstufe der politischen und militärischen Expansion. Die Formen und Methoden der ökonomische Expansion sind in den einzelnen historischen Perioden unterschiedlich. In den vorkapitalistischen Gesellschaftsformationen dominierten die Methoden des Warenhandels, zudem waren sie häufig zufälliger Natur. Mit dem Hinauswachsen der Warenproduktion über den nationalen Rahmen im Kapitalismus wird der Kampf um Auslandsmärkte zur Notwendigkeit bei der Profitrealisierung. Sie ergibt sich daraus, dass das Kapital versucht, den ihm innewohnenden Widerspruch, der sich aus der Unterordnung der Entwicklung der Produktion und der Produktivkräfte unter den Profit ergibt (Grundwiderspruch des Kapitalismus) durch ständige Ausdehnung des äußeren Feldes der Produktion zu entschärfen, was aber nur zu dessen Reproduktion und Vertiefung auf internationaler Ebene führt. Die Formen und das Ausmaß der ökonomische Expansion sind abhängig von der erreichten Stufe der Konzentration und Zentralisation der Produktion und des Kapitals, vom Grad der Internationalisierung der Produktion (Arbeitsteilung, internationale) sowie von den politischen Umweltbedingungen des Kapitals. Als wichtigste und typischste Form der ökonomischen Expansion tritt im Imperialismus der Kapitalexport auf. Beispiele der ökonomischen Expansion sind u. a. der Bagdadbahnbau deutscher Konzerne vor dem 1. Weltkrieg, der Marshallplan der USA nach dem 2. Weltkrieg, die neokolonialistischen Entwicklungshilfeprogramme imperialistischer Konzerne und Staaten, die sog. Assoziierungspolitik der EWG. Unter den Bedingungen des vollentfalteten staatsmonopolistischen Kapitalismus findet die ökonomische Expansion ihren deutlichsten Ausdruck in den Aktivitäten der internationalen Konzerne (Monopol, internationales).