ökonomisches Entwicklungsniveau

Ökonomisches Entwicklungsniveau, - der zu einem bestimmten Zeitpunkt durch den Entwicklungsstand der Produktivkräfte in ihrer Wechselwirkung mit den Produktionsverhältnissen erreichte Leistungsstand der ökonomischen Entwicklung von Wirtschaftseinheiten (Volkswirtschaft, Zweig, Betrieb, Staatengruppe u. a:). Das ökonomisches Entwicklungsniveau und seine Perspektive und Dynamik sind durch eine Vielzahl von Faktoren und Bedingungen bestimmt, die zusammengefasst wie folgt gruppiert werden können: a) Faktoren, die sich primär aus dem Charakter der jeweiligen Produktionsverhältnisse ergeben; b) ständig wirkende ökonomische und technische Faktoren, die nicht unabhängig von der jeweiligen Produktionsweise existieren, aber im wesentlichen aus der Entwicklung der Produktivkräfte resultieren, und e) natürliche Bedingungen, die in den einzelnen Ländern unterschiedlich sind. Der Stand des ökonomischen Entwicklungsniveaus ist das Resultat der historischen Entwicklung. Kernstück des Kriteriums des ökonomischen Entwicklungsniveaus ist der ökonomische Entwicklungsstand der Produktion und ihrer Effektivität. Beide werden im Wesentlichen durch den Stand der Arbeitsproduktivität und durch die Struktur der Volkswirtschaft charakterisiert. Ein Niveauvergleich kann sowohl staatlich wie auch international durchgeführt werden. Ein solcher Vergleich bedingt - auf der Grundlage von vorliegendem statistischem Material - eine Analyse der dem jeweiligen ökonomisches Entwicklungsniveau zugrunde liegenden Gesetzmäßigkeiten sowie der Art und Weise ihrer Durchsetzung. Ferner erfordert ein solcher Vergleich auch inhaltlich und strukturell vergleichbares Material. Perspektivisch wird das ökonomisches Entwicklungsniveau durch die Dynamik aller Wachstumsfaktoren (Wachstumsfaktoren, ökonomische), insbesondere durch den wissenschaftlich- technischen Fortschritt bestimmt, die immer unter spezifischen Produktionsverhältnissen wirken. Das ökonomisches Entwicklungsniveau kann z. Z. durch eine kombinierte synthetische Kennziffer nicht zum Ausdruck gebracht werden. Hierzu ist ein System von Kennziffern erforderlich, das die Zusammenhänge zwischen den Bereichen, Zweigen, Stufen, Territorien usw. erfasst. Hierbei spielen solche Kennziffern eine wesentliche Rolle wie Nationaleinkommen pro Kopf der Bevölkerung, gesellschaftliche Arbeitsproduktivität, Fondsausstattung, Materialintensität, wissenschaftlich-technisches Niveau der Produktion, Qualität der Erzeugnisse, Fondsquote, die Reproduktion der natürlichen Umwelt u. a. Hierbei sind solche Entwicklungsrelationen und Proportionen von Bedeutung wie das Wachstumstempo des Nationaleinkommens pro Kopf der Bevölkerung im Vergleich zum Wachstumstempo der gesellschaftlichen Arbeitsproduktivität sowie die damit verbundenen Proportionen des Nationaleinkommens, das Wachstumstempo der Fondsausstattung im Vergleich zum Wachstumstempo der gesellschaftlichen Arbeitsproduktivität sowie die damit verbundenen Proportionen des Nationaleinkommens, die Wachstumstempi von Aufkommens- und Verwendungsproportionen des Nationaleinkommens, das Verhältnis von Erweiterungs- und Ersatzinvestitionen u. a. Hinsichtlich der Untersuchung von wichtigen Proportionen des Nationaleinkommens geht es insbesondere um die Proportionen Ersatzfonds zu Nationaleinkommen, Mehrprodukt zu notwendigem Produkt, Akkumulation zu Konsumtion sowie um die Aufgliederung in einzelne Bestandteile dieser Kennziffern. Niveauvergleiche werden in ihrer Aussagekraft durch eine Einschätzung der Wachstumstendenzen und damit der Veränderung des ökonomisches Entwicklungsniveau erhöht. Derartige Analysen und Vergleiche sind im Sozialismus eine Grundlage für wirtschafts- und sozialpolitische Maßnahmen; sie sind auch besonders notwendig für den internationalen Vergleich, um den Stand im ökonomischen Wettbewerb zwischen sozialistischen und kapitalistischen Ländern einzuschätzen und die Entwicklungsprozesse innerhalb der Wirtschaftssysteme zu beurteilen.