Palastwirtschaft

Palastwirtschaft - ökonomisches und kulturelles Zentrum der Staaten im alten Orient. Die zunehmende Zentralisation des Bodens in den Händen des Herrschers mit dem Palast als Mittelpunkt begleitete die Entstehung der Großreiche. Dabei ging die Kooperation der Arbeit von den Tempelwirtschaften auf die Palastwirtschaft über. Die objektiv notwendige Leitungsfunktion des Herrschers begünstigte seine Zentralisationsbestrebungen, die sich positiv auf die Entwicklung der Produktivkräfte auswirkten, z. B. staatlicher Schutz des Fernhandels, notwendige Gewinnung neuen Ackerlandes (durch Gemeinden nicht durchführbar), Schutz der halbfreien Bevölkerung vor Willkür durch Tempel usw. Die Palastwirtschaft setzt sich erstmals Ende des ersten Viertels des 2. Jahrt. vom u. Z. durch (Babylon) und bleibt in den altorientalischen Großreichen bis in persische Zeit Grundlage der Macht des Despoten.