Parameterpreis

Parameterpreis - mit Hilfe der Parametermethode auf der Grundlage technisch-ökonomischer Kenngrößen für Erzeugnisse oder Erzeugnisteile entsprechend den gesetzlichen Bestimmungen gebildeter Preis. Die technisch-ökonomischen Parameter werden in Form von Herstellungsparametern und Anwendungsparametern der Preisbildung zugrunde gelegt. Herstellungsparameter sind technische oder technologisch-ökonomische Kenngrößen, die indirekt Rückschlüsse auf die Höhe der Kosten und Preise gestatten (z. B. Arbeitszeit pro Einzelteil, Kilogramm pro Zeichnungsteil). Anwendungsparameter sind technische oder ökonomische Kenngrößen, die die Gebrauchseigenschaften und den Nutzen eines Erzeugnisses zum Ausdruck bringen (z. B. Meter pro Stunde bei Verseilmaschinen). Die Vorteile dieser Methoden bestehen darin, dass die von den Werktätigen in den Betrieben erzielten Intensivierungseffekte bei der Einstufung neuer und weiterentwickelter Erzeugnisse in die Parameterreihe gewinnwirksam werden und eine bessere Leistungsbewertung ermöglichen. Bei der Parametermethode können vier Grundformen unterschieden werden: a) Die Preisreihe ist eine Form der Parametermethode, nach der der Preis für das neue Erzeugnis aus der zwischen einem oder mehreren Herstellungsparametern und den Preisen vergleichbarer Erzeugnisse einer Erzeugnisgruppe bestehenden Funktion abgeleitet wird. Grundlage einer ökonomisch begründeten Preisbildung bei Preisreihen ist die Kostenbegründung der Parameter. b) Mit Hilfe des Punktsystems wird der Einfluss der Herstellungsparameter auf die Kosten und Preise durch eine entsprechende Punktzahl bewertet und gewichtet. Gegenwärtig gibt es für diese Methode nur wenige befriedigende Lösungen. c) Der Kalkulationsvergleich ist eine Form der Parametermethode, nach der der Preis für ein neues Erzeugnis auf der Grundlage von Kostennormativen, Herstellungsparametern, Gemeinkostenkoeffizienten und einer normativen Gewinnrate gebildet wird. Dadurch sollen die auf den betriebsindividuellen Produktionsbedingungen beruhenden Kosten auf das gesellschaftlich notwendige Maß reduziert werden. d) Mit Hilfe des Leistungsvergleichs wird der Preis eines neuen Produktes auf der Grundlage des gesellschaftlich notwendigen Arbeitsaufwandes sowie unter Berücksichtigung der Größenveränderungen der Anwendungsparameter des neuen Erzeugnisses im Vergleich zu einem bisherigen Erzeugnis ermittelt. Diese Methode soll dazu beitragen, die betrieblichen Interessen der Hersteller und Anwender mit den gesellschaftlichen Erfordernissen in, Übereinstimmung zu bringen. Der Leistungsvergleich ist vor allem ein Wirtschaftlichkeitsvergleich zwischen der bisherigen und der neuen Technik. Das Kardinalproblem der Parametermethode ist die Berücksichtigung des Gebrauchswertes. Sie ist nur für vergleichbare Erzeugnisse anwendbar. Ihre Anwendung ist durch die zentrale staatliche Kalkulationsrichtlinie geregelt. Für die Qualifizierung der Parametermethode gewinnen die Regressions- und Korrelationsanalyse zunehmend an Bedeutung.