Parasitismus

Parasitismus - charakteristisches Kennzeichen des Verfalls der Ausbeuterklassen in der Niedergangsphase der jeweiligen Gesellschaft. Der Parasitismus entwickelt sich in den vorkapitalistischen Ausbeutergesellschaften meist auf der Grundlage einer ökonomischen Stagnation und ist mit dem Verfall der aktiven wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Tätigkeit der Besitzenden, Überhandnehmen der Verschwendung und entsprechendem Verfall der Kultur und Ideologie verbunden. Im Imperialismus, der Niedergangsphase der kapitalistischen Produktionsweise, ist der Parasitismus eines der drei Merkmale, die den historischen Platz des Imperialismus bestimmen. Der Parasitismus kommt hier, auch bei teilweise rascher Entwicklung der Produktivkräfte, in den verschiedensten Formen zum Ausdruck: in der neokolonialen Ausplünderung der noch schwach entwickelten Länder; in der Entstehung einer Finanzoligarchie; im Kapitalexport; im Entstehen von Rentnerschichten; in einer Tendenz zur Hemmung des technischen Fortschritts durch das Monopol, insbesondere zwischen den beiden Weltkriegen; in der Entstehung riesiger unproduktiver und bürokratischer Apparate innerhalb und außerhalb des Staates; in der Ausbreitung des Opportunismus; im Verfall der Kultur und Ideologie der Bourgeoisie, insbesondere im Faschismus; im riesigen Anwachsen der Militarisierung von Wirtschaft und gesellschaftlichem Leben; in der Forcierung des Verbrauchs um des Verbrauchs willen u. a.