Pausengestaltung

Pausengestaltung - wissenschaftliche Ermittlung und Festlegung der Art, Anzahl, Lage, Dauer und des Inhalts organisierter Arbeitspausen zur Vermeidung bzw. Beseitigung von Ermüdungserscheinungen während der Arbeit. Durch Pausengestaltung werden in der Regel Kurzpausen und längere Pausen miteinander kombiniert. Ihre Art richtet sich nach dem Zweck (Erholung, Entspannung, Speiseaufnahme usw.), ihre Anzahl und Dauer nach dem Grad der Belastung durch die Arbeit und die Umweltbedingungen. Die Lage der Pausen wird wesentlich vom Verlauf der Kurve der physiologischen Leistungsfähigkeit sowie vom Auftreten bes. hoher Arbeitsbelastungen be- stimmt. In der Regel sind mehrere Kurzpausen im Verlauf der Arbeitszeit einzulegen; das soll möglichst noch vor dem Eintreten einer fühlbaren Ermüdung, in oderunmittelbar nach Scheitelpunkten, noch vor den Tiefstwerten und mehrmals während der abfallenden Teilabschnitte der Kurve der physiologischen Leistungsfähigkeit erfolgen. Mit zunehmender Schichtdauer sind die Pausen länger, die Abstände zwischen ihnen geringer zu gestalten. Generell gilt der Grundsatz, dass mehrere Kurzpausen wesentlich wirksamer sind als eine längere Pause (gleiche Gesamtpausendauer vorausgesetzt), da der Erholungsgrad einer Pause in den ersten Minuten am größten ist und dann progressiv abnimmt. Längere Pausen sind so zu bemessen, dass z. B. der Weg zum und vom Speisesaal ohne Hast zurückgelegt, die Nahrungsaufnahme in Ruhe erfolgen kann und persönliche. Bedürfnisse (Toilettenbenutzung, Kleidungswechsel) befriedigt werden können. Der Pauseninhalt richtet sich nach der Art der Arbeit; oft ist die aktive Erholung (z. B. Pausengymnastik) wirksamer als die passive (einfaches Ausruhen). Prinzipiell kann jedoch für optimale Pausengestaltung keine feste Regel aufgestellt werden; vielmehr sind in jedem Falle eingehende Untersuchungen (Arbeitsstudium) erforderlich, um die den jeweiligen konkreten Bedingungen angepasste Pausengestaltung zu erreichen. Kurzpausen sollten stets bezahlte Pausen sein.