Preisverflechtungsbilanz
Preisverflechtungsbilanz - ökonomisch-mathematisches Modell zur Erfassung und zur Berechnung gegenseitiger Abhängigkeiten zwischen Lieferer- und Verwendereinheiten (Zweige, Erzeugnisgruppen, Erzeugnisse), dargestellt im Preisausdruck in Form einer Verflechtungsmatrix. Die Preisverflechtungsbilanz hat die Aufgabe, den Einfluss von Preisänderungen der Vorstufen auf den Aufwand und die Preise der Folgestufen bis hin zum Finalerzeugnis sichtbar zu machen und zu berechnen. Als wichtigste Berechnungsmethode findet dazu die Matrizenrechnung Anwendung. Der Preisverflechtung liegt die materielle Verflechtung, insbesondere die Materialverflechtung der Zweige und Erzeugnisse, in der arbeitsteiligen Wirtschaft zugrunde. Inhaltlich erfasst damit die Preisverflechtungsbilanz die Produktionsströme im Preisausdruck. Die Preise der Vorstufen der Produktion beeinflussen die Materialkosten der abnehmenden Zweige und deren Erzeugnisse. Preisveränderungen in den Vorstufen führen deshalb zu Materialkostenveränderungen in den Anwenderstufen und damit zu Veränderungen des Arbeitsaufwandes für die entsprechenden Erzeugnisse und Erzeugnisgruppen, was wiederum Preisveränderungen in den Anwenderstufen nach sich ziehen kann. Die Preisverflechtungsbilanz werden aufgestellt und berechnet: a) Auf zentraler Ebene. Hier umfassen sie entweder alle Erzeugnisse total in mehr oder weniger stark aggregieiten Erzeugnisgesamtheiten oder Repräsentanten für die einzelnen Erzeugnisgesamtheiten. b) als Preis-Teilverflechtungsbilanzen für Bereiche, Zweige oder mehrere Erzeugnisgruppen. Hier umfassen sie vor allem aufeinander folgende Produktionsketten. Sie müssen eng mit den zentralen staatlichen Preisverflechtungsbilanz verbunden sein. Preisverflechtungsbilanzen dienen vor allem der Preisanalyse und der Berechnung von Auswirkungen planmäßiger Preisänderungen. Bei der Preisplanung geben sie Aufschluss über die Auswirkungen geplanter Preisveränderungen in einem bestimmten Planjahr auf den Arbeitsaufwand und die Rentabilität der Abnehmer sowie auf wichtige finanzielle Normative. Sie sind damit vor allem ein Instrument der Entscheidungsvorbereitung in der Preisplanung: Für die Berechnung besteht zumindest folgender Informationsbedarf: Materialkosten entsprechend der Gliederung der Verflechtungsmatrix, Matrix der Materialverflechtungskoeffizienten, übrige Kosten, normative Reineinkommensrate, produktive Fonds als Berechnungsbasis für das Reineinkommen. Ergebnisse der Berechnung sind vor allem Preisänderungskoeffizienten, neue Preissummen für die Zweige bzw. Erzeugnisgruppen sowie Angaben über die Veränderung der Reineinkommensmasse.