Produktionsbeteiligung

Produktionsbeteiligung [englisch, = production sharing] - Terminus der bürgerlichen Wirtschaftstheorie für die Beteiligung der Länder bzw. Konzerne am Aufbau von Produktionsunternehmen, hauptsächlich zur Rohstoffgewinnung in Entwicklungsländern, wobei das Produktionsergebnis unter den Partnern geteilt und die Einlage (Kapitalanteil bzw. zweckgebundener Kredit) des Konzerns ausschließlich durch Warenlieferungen des betreffenden Unternehmens getilgt wird. Eine weitere Besonderheit der Produktionsbeteiligung besteht darin, dass der Partner (Konzern) am Risiko des Absatzes beteiligt ist. Produktionsbeteiligung beinhaltet häufig auch technische Unterstützung, Ausbildung von Fachkräften und Überlassen von Produktionsverfahren (Technologie, Know how). Produktionsbeteiligung ist eine modifizierte Form des Kapitalexportes sowie des ökonomischen und politischen Eindringens Industrieländer in die Entwicklungsländer. Die Konzerne sehen in dieser Form der ökonomischen Zusammenarbeit eine Möglichkeit, unter den gegenwärtigen Bedingungen bei Umgehung des Risikos der Verstaatlichung höchstmögliche Profite zu erzielen.