Produktionsprozess

Produktionsprozess - Erzeugung von materiellen Gütern in Form von Produktionsmitteln und Konsumtionsmitteln unter historisch-konkreten Produktionsverhältnissen. Der Produktionsprozess ist die Grundlage des menschlichen Lebens; in ihm vollzieht der Mensch eine wesentliche Seite seiner Entwicklung. Jeder Produktionsprozess hat eine stoffliche, natürliche Seite (Produktivkräfte, Entwicklungsstand der Produktionsmittel und vor allem des Menschen als Hauptproduktivkraft, insges., Niveau der Auseinandersetzung des Menschen mit der Natur) und eine gesellschaftliche Seite (Produktionsverhältnisse, gesellschaftliche Bedingungen, unter denen die Produktion erfolgt). Voraussetzung jedes Produktionsprozess sind sachliche und persönliche Produktionsbedingungen (Produktionsmittel und Arbeitskraft). Durch ihr Zusammenwirken entsteht im Arbeitsprozess, der eine Seite des Produktionsprozess darstellt, das materielle Produkt. Da in der Warenproduktion jede produktive Tätigkeit außer Gebrauchswert auch Wert produziert, hat jeder Produktionsprozess in der Warenproduktion ein stoffliches und ein wertmäßiges Resultat und ist Einheit von Arbeitsprozess und Wertbindungsprozess bzw. Einheit von Arbeitsprozess und Verwertungsprozess im Kapitalismus. Bei der Produktion des Produkts wird während des Produktionsprozess sowohl vergegenständlichte als auch lebendige Arbeit verausgabt, die sich als übertragener Wert und als von der Arbeitskraft neu gebildeter Wert (Neuwert) im Produkt niederschlagen. Der Produktionsprozess muss so gestaltet werden, dass ein qualitäts- und bedarfsgerechtes Produkt erzeugt wird. Bei der Beschleunigung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts erhöht sich im Produktionsprozess die Fondsausstattung der lebendigen Arbeit. Gleichzeitig bietet der wissenschaftlich-technische Fortschritt die Möglichkeit, durch raschere Erhöhung des Leistungsvermögens der Ausrüstungen und des Wirkungsgrades der Arbeitsgegenstände den spezifischen Aufwand vergegenständlichter Arbeit je Erzeugnis zu verringern. Daher besteht für die sozialistische Wirtschaft die Aufgabe, den Produktionsprozess durch wissenschaftliche Leistungs- und Organisationsmethoden so zu gestalten, dass die Effektivität des Produktionsprozess erhöht und die Effektivität der gesellschaftlichen Arbeit maximal gesteigert wird. Hauptweg hierbei ist die Intensivierung des Produktionsprozess. Das um so mehr, als der sozialistische Produktionsprozess zugleich Reproduktionsprozess ist, daher auch einen Akkumulationsprozess darstellt, und das Ziel der ständigen Erweiterung des Produktionsprozess die immer bessere Befriedigung der materiellen und kulturellen Bedürfnisse der Mitglieder der sozialistischen Gesellschaft die Entfaltung der sozialistischen gesellschaftlichen Beziehungen und der Persönlichkeit des Menschen, ihrer schöpferischen Fähigkeiten, sowie die Stärkung ihrer politischen Organisation, des Staates, und der Gesellschaft ist. Dagegen erfolgt der Produktionsprozess im Kapitalismus, um Mehrwert für die Kapitalisten zu produzieren; der Reproduktionsprozess ist daher zugleich Akkumulationsprozess von Kapital, wodurch die kapitalistischen Produktionsverhältnisse erweitert reproduziert werden und die ökonomische wie auch die politische Macht des Kapitals zunimmt.