produktive Arbeit

Produktive Arbeit - Gebrauchswerte produzierende oder materielle Dienste verrichtende nützliche Arbeit. Produktive Arbeit ist eine grundlegende politökonomische Kategorie. Als Bildnerin von Gebrauchswerten, als nützliche Arbeit, ist die Arbeit ... eine von allen Gesellschaftsformen unabhängige Existenzbedingung des Menschen. Sie vermittelt den Stoffwechsel zwischen Mensch und Natur und wird in der Sphäre der materiellen Produktion (Produktion, materielle) aufgewendet. Diese allgemeine Bestimmung der produktive Arbeit ergibt sich unmittelbar aus dem Wesen der materiellen Produktion, in der sich der Prozess des Zusammenwirkens von Mensch und Natur vollzieht. Sein Resultat ist ein Produkt, das direkt als Konsumtionsmittel oder indirekt als Produktionsmittel Bedürfnisse der Menschen befriedigt. Vom Standpunkt des Arbeitsprozesses ist jede Arbeit produktiv, wenn sie in der materiellen Produktion einzeln oder als Glied eines arbeitsteiligen Produktionsorganismus verrichtet wird. Sie umfasst alle Tätigkeiten körperlicher oder geistiger Art, die auf die Produktion von Gebrauchswerten oder materielle Dienste gerichtet sind. Die Bestimmung als produktive Arbeit geht vom produktiven gesellschaftlichen Gesamtarbeiter aus, so dass z. B. die Produktionsvorbereitung produktive Arbeit ist. In der Diskussion ist die Abgrenzung des produktiven gesellschaftlichen Gesamtarbeiters vor allem hinsichtlich der Einbeziehung der Wissenschaft sowie der Leitung und Planung der verschiedenen Ebenen. Produktive Arbeit ist nicht völlig identisch mit Arbeit in der Sphäre der materiellen Produktion. Sie produziert das ursprüngliche Einkommen und ist damit zugleich Existenzbasis der unproduktiven Arbeit (Arbeit, unproduktive) bzw. nichtproduktiven Arbeit. - Die neben der allgemeinen Bestimmung der produktive Arbeit bestehende Spezifik ergibt sich daraus, dass die materielle Produktion stets in bestimmten, sich historisch verändernden Formen vor sich geht. Der Begriff der produktive Arbeit schließt daher stets auch gesellschaftliche Verhältnisse ein, die durch die Eigentumsverhältnisse an den Produktionsmitteln und damit an den Ergebnissen der Produktion bestimmt sind. Gehören die Produktionsmittel nicht den unmittelbaren Produzenten, dann gehört ihnen auch das Ergebnis ihrer Arbeit nicht, sondern den Eigentümern der Produktionsmittel. Daraus ergibt sich, dass vom Standpunkt kapitalistischer Produktionsverhältnisse und dem daraus entspringenden. Verwertungsstreben nur die Arbeit produktiv ist, die ein in der Form des Mehrwerts von den Kapitalisten angeeignetes Mehrprodukt erzeugt. Im Sozialismus, wo die Produktionsmittel und die Ergebnisse der Produktion den unmittelbaren Produzenten gehören, ergibt sich die spezifische Bestimmung der produktive Arbeit als jene Arbeit, die ein Produkt für die Gesellschaft hervorbringt, das unter den Bedingungen der sozialistischen Warenproduktion als gesellschaftliches Reineinkommen von den unmittelbaren Produzenten angeeignet wird. Ist produktive Arbeit somit zwar, immer körperliche oder geistige Arbeit, einzeln oder als Glied eines arbeitsteiligen Produktionsorganismus verrichtete zweckmäßige Tätigkeit in der materiellen Produktion, so ist vom Standpunkt der jeweiligen Produktionsverhältnisse nicht jede zweckmäßige Tätigkeit in der materiellen Produktion produktive Arbeit. - Die Ergiebigkeit der p. A. wird durch Niveau und Entwicklung der Arbeitsproduktivität gekennzeichnet.