Prognose

Prognose - wissenschaftliche Voraussage über Richtung und Inhalt künftiger Prozesse in Natur und Gesellschaft mit dem Zweck, mögliche Ziele und deren Realisierungsbedingungen zu ermitteln. Die Prognose stützt sich auf objektive Gesetzmäßigkeiten, theoretische Erkenntnisse und praktische Erfahrungen zur Schaffung des notwendigen Erkenntnisvorlaufes für die aktive Gestaltung dieser Prozesse. In der Planung dient die Prognose in Verbindung mit der ökonomischen Analyse der Informationsgewinnung für die langfristige Planung und die Fünfjahrplanung (Fünfjahrplan). Deshalb muss die Ausarbeitung von Prognose aus den Aufgaben und aus dem Arbeitsstand der langfristigen Planung in der Volkswirtschaft abgeleitet werden. Die Prognose wird in Arbeitsphasen gestaltet, die ineinander übergehen und durch Rückkopplungen untereinander verbunden sind: a) Erkundung der Ursachen und Bedingungen der Entwicklung des Prognosegegenstandes, ausgehend von den Bedürfnissen in der sozialistischen Gesellschaft, der internationalen Entwicklung der Produktivkräfte und ausgerichtet auf die Erfordernisse der langfristigen Planung. Ermittlung von Erscheinungen und Zusammenhängen, die für längere Zeit relativ stabil bleiben, die eine ausgeprägte Phasenfolge (Reproduktionszyklen) aufweisen oder für die analoge Situationen und Zusammenhänge bekannt sind. Einschätzung des künftigen Prozessverlaufes unter Nutzung von Prognosemethoden. b) Ermittlung möglicher Ziele und Aufgaben für den Prognosegegenstand im Prognosezeitraum in Varianten. Die Zielvarianten beziehen sich auf die verschiedenen Möglichkeiten der Lösung von Entwicklungsproblemen entsprechend den grundlegenden Orientierungen der Partei der Arbeiterklasse auf gesellschaftlichem, volkswirtschaftlichem und wissenschaftlich-technischem Gebiet, auf unterschiedliche Grade und Rangfolgen der Befriedigung der Bedürfnisse, für die Realisierungsbedingungen geschaffen werden können. Sie sind Ausgangspunkt für die Ableitung von Teilzielen und Realisierungsvarianten. c) Ausarbeitung von Realisierungsvarianten, von Anforderungen an die Schaffung, die Konzentration und den Einsatz der Ressourcen, Einschätzung der Auswirkungen der Entscheidung für eine bestimmte Variante auf den volkswirtschaftlichen Reproduktionsprozess und die gesellschaftliche Entwicklung, Präzisierung und Korrektur der Ergebnisse der vorausgehenden Arbeitsphase. Entsprechend der Komplexität und Berücksichtigung volkswirtschaftlicher Verflechtungen kann diese Phase der Prognosearbeit die Erarbeitung langfristiger Programme einleiten. Im Ergebnis der Prognosearbeit entsteht ein Material, das in Abhängigkeit vom erreichten Erkenntnisstand als Erkundungs-, Ziel- oder Programm-Prognose bezeichnet wird und eine Erkenntnisgrundlage für die Planung darstellt.