Putz

Putz: Deckschicht auf Wand- und Deckenflächen des Rohbaues, danach als Wandputz und Deckenputz bez. Es ist aufgebrachter (angeworfener [Bewurf]), abgezogener und verriebener (geglätteter) Mörtel; der plastische Mörtel wird durch Austrocknen, Erstarren und Erhärten fest. Nach dem Bindemittel des Mörtels wird der Putz als Kalk-, Zement-, Gips- (auch Stuck gen.), Plastputz bez.; Edelputz hat ausgewählte Färbung und Zuschlagstoffe. - Außenputz dient dem Wetterschutz und der Gestaltung von Außenflächen; mit Innenputz werden meist glatte Wand- und Deckenflächen hergestellt. - Putz wird je nach stofftechnischen, technologischen und gestalterischen Bedingungen ein-, zwei- oder dreilagig aufgebracht, wobei die oberste Schicht der Feinputz ist. Der Auftrag erfolgt entweder von Hand mit der Kelle oder beim maschinellen Putzen mit Anwurfgeraten, z. B. Druckdüsen am Ende des Schlauches für den mechanischen Mörteltransport. Nach der Weise des Auftragens und der Oberflächenbehandlung werden u. a. unterschieden: Kappputz, Pinselputz, Besenputz, Filzputz, Spritzputz, Kellenputz, Kratzputz, Kammputz, Waschputz, Glattputz -Sgraffito ist ein mehrfarbig-mehrschichtiger Putz. Aus der noch feuchtplastischen Oberschicht werden Linien und Flächen so herausgekratzt, dass die andersfarbige Unterschicht sichtbar wird; auf diese Weise werden ornamentale, figürliche und bildmäßige Flächengestaltungen erzielt. - Wenn der Putz nicht auf dem Putzgrund haftet, werden Putztrager (Ummantelung) angebracht, z. B. Rohr-, Draht-, Drahtziegelgewebe. Als Beiputz bez. man den Putzstreifen, der - gesondert hergestellt - den Putz an andere Bauteile anschließt (Putzanschluss). - Die Putzkehle ist der rund geformte Übergang zwischen Wandputz und Deckenputz. - Unter Trockenputz sind vorgefertigte Deckschichten aus großformatigen Tafeln (Gipskarton-) zu verstehen, die mit Gipskleber an der Rohbaufläche befestigt werden. Ihre Vorteile sind: Wegfall von Feuchtigkeit, Schmutz, Trocken- und Erhärtungszeit sowie Bauzeitverkürzung; die Gesamtkosten sind jedoch höher als die der herkömmlichen Putzarbeiten. - Der Steinputz ist eine dicke betonartige Vorsatzschicht mit ausgewählten Zuschlagstoffen, bes. für Gebäudesockel. - Die Putzfasche ist ein vertiefter und meist farbig abgesetzter Streifen im Außenputz um Fenster-und Türöffnungen. Im Montagebau wird der Putz erspart, indem entspr. Deckschichten bereits im Betonwerk in einer einheitlichen technologischen Linie auf die Betonfertigteile aufgebracht werden.