Raumzellenbauweise
Raumzellenbauweise: fortschrittlichste und hocharbeitsproduktive Montagebauweise unter Verwendung vorgefertigter, im allgemeinen raumgroßer geschlossener (4 Wände und 2 Decken) Bauelemente. Diese Raumzellen oder -demente werden in einem Fertigteilwerk hergestellt und bereits weitestgehend mit Fenstern. Türen und technischen Einrichtungen komplettiert, mit Tiefladern zur Baustelle transportiert, dort mit Hilfe eines Portalkrans montiert und mit den bereits eingebauten Raumzellen verbunden. Für eingeschossige Gebäude bestehen sie aus einem Metallskelett mit Holz- bzw. Stützstoffelement-Ausfachung. Für mehrgeschossige Gebäude wurden Raumelemente entwickelt, deren Tragkonstruktion von einer Stahlbeton-Bodenplatte, 4 Stahlrohrstützen sowie Quer- und Längsträgern gebildet wird; Innenwände und Unterdecke sind Holz-Gipskarton-Konstruktionen, die Außenwände Sandwichelemente aus Gips und Dämmkern mit umlaufendem Stahlrahmen. Vorteil dieser Zellen ist der geringe Stahlverbrauch von 15 kg/m umbauter Raum, während im Ausland übliche reine Stahlbetonelemente wesentlich höheren Baustoffeinsatz und Masse aufweisen. Die Raumzellenbauweise ermöglicht, die Bauzeit für ein Bauwerk wesentlich zu senken, was sich bes. im Sanitärzellenbereich auswirkt. Problematisch ist allerdings die große Montagemasse einer Zelle, die Transportfahrzeuge und Krane großer Tragkraft bedingt, ferner die durch den notwendigen Straßentransport bedingte geringe Breite von max. 3 m. Man unterscheidet stabile Raumzellen, die auswechselbar sind, bedingt stabile Raumzellen, die an Baukerne o. a. Strukturelemente angelehnt werden, und selbsttragende Raumzellen, die in ein Skelett eingehängt werden. Neben geschlossenen gibt es auch an einer oder beiden Längsseiten offene, vollständig bezugsfertig (einschl. Dachbahn) gefertigte Elemente zum Errichten von Flachbauten mit größeren Räumen durch Nebeneinandersetzen auf zuvor hergestellte Fundamente. Der Transport zur Baustelle geschieht auf Spezialfahrgestell mit Schlepper. Raumzellen können auch mit Großplatten kombiniert und durch Zwischenwände unterteilt werden.