Relationspreis

Relationspreis - Preis, der im Verhältnis zu Preisen analoger oder substituierbarer Erzeugnisse bzw. Leistungen ermittelt wird. Aufgabe der Relationspreis ist, ökonomisch begründete, d. h. wert- und gebrauchswertmäßig bedingte Preisrelationen zu sichern und zugleich eine rationelle Preisbestimmung zu ermöglichen. Die Festsetzung ökonomisch begründeter Relationspreis ist eine wichtige Methode der Ausnutzung des Gesetzes der Ökonomie der Zeit. Die Relationspreise ermöglichen in der wirtschaftlichen Rechnungsführung mit Hilfe der Mess- und Hebelfunktion der Preise eine Einflussnahme auf die Produktions- und Verbrauchsstruktur der Betriebe. Die Relationspreise sind ein wesentliches Instrument zur Stimulierung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts. Das zeigt sich bei der Einführung neuer Erzeugnisse wie auch neuer Technologien. Der Relationspreis i. w. S. tritt insbesondere als Parameterpreis, Kalkulationspreis für vergleichbare Erzeugnisse und Teilpreis in Erscheinung. Soweit Parameterpreise angewandt werden, kommen technologische und konstruktive Einsparungen voll und Ergebnisse aus der Gebrauchswertweiterentwicklung in angemessener Weise den Herstellern zugute. Bei Kalkulationspreisen werden die Hersteller entsprechend den gesetzlichen Festlegungen am erzielten Nutzen beteiligt. Wichtiges Anwendungsgebiet der Relationspreis ist auch die Preisbildung für substituierbare Erzeugnisse wie Stahl, Plaste, Aluminium, Holz, Glas usw., die einen volkswirtschaftlich optimalen Einsatz stimulieren soll. Die Relationspreis rationalisieren die Preisbestimmung, indem sie mit Hilfe technisch- ökonomischer Parameter die Ermittlung des neuen Preises aus bereits vorhandenen Preisen ermöglichen. Das mindert nicht die Bedeutung der Aufwandskalkulation für die Bestimmung jedes einzelnen Preises. Die Preisbestimmung wird jedoch von den Zufälligkeiten einer einzelnen Aufwandsermittlung befreit, um die Preise werden richtig in das vorhandene Preisniveau eingestuft. Unterschiede im Aufwandsniveau, wie sie sich aus betrieblichen Unterschieden oder aus Unterschieden im zugrunde gelegten Zeitraum zwischen schon vorhandenen Erzeugnissen und den neuen Erzeugnissen ergeben können, werden so eliminiert. Relationspreis können aus Aufwandsgrößen wie bei Teilpreisen, Teilpreisnormativen und bei Kalkulationspreisen für nicht vergleichbare Erzeugnisse abgeleitet sein. Sie können aber auch stärker gebrauchswertorientiert gebildet werden, wie das besonders bei Parameterpreisen und Kalkulationspreisen für vergleichbare Erzeugnisse der Fall ist (Preisbildungsmethoden).