Rückflussdauer

Rückflussdauer - Zeitraum des Rückflusses -einmaliger Aufwendungen für wissenschaftlich- technische Aufgaben und Investitionen aus dem durch die jeweilige Aufgabe bzw. Investition erzielten Gewinnzuwachs. Die Rückflussdauer ist eine wichtige Kennziffer für die Vorbereitung von Entscheidungen über wissenschaftlich-technische Aufgaben und Investitionen (Entscheidungskriterien). Es wird unterschieden: a) Rückflussdauer des Herstellers. Es kann noch unterschieden werden: aa) Nominelle Rückflussdauer Sie gibt an, in welchem Zeitraum die einmaligen Aufwendungen aus dem jährlichen Gewinnzuwachs (Zuwachs an einheitlichem Betriebsergebnis) einer Aufgabe oder Maßnahme zurückfließen. Der Gewinnzuwachs bezieht sich auf den Zeitraum eines Jahres nach voller Inbetriebnahme gegenüber dem letzten Jahr vor der Inbetriebnahme unter Berücksichtigung der im einmaligen Aufwand erfassten Kosten. ab) Reale Rückflussdauer. Sie umfasst den Zeitraum vom Beginn der Durchführung der Aufgabe oder Maßnahme bis zum vollständigen Rückfluss der einmaligen Aufwendungen. Sie schließt die Realisierungs- und Anlaufzeit ein. Die nominelle bzw. reale Rückflussdauer kann auf der Basis konstanter und effektiver Preise ermittelt werden. Bei Variantenvergleichen für ein Vorhaben ist eine einheitliche Preisbasis zugrunde zu legen. b) Gesamtrückflussdauer. Die Summe der einmaligen Aufwendungen des Herstellers, des Anwenders, des Zulieferers sowie des Territoriums wird der Summe des entsprechenden jährlichen Gewinnzuwachses gegenübergestellt. c) Kumulative Entwicklung der einmaligen Aufwendungen und des Gewinnzuwachses. Zur Beurteilung der Effektivität, insbesondere im Hinblick auf den Einfluss des Zeitfaktors, ist für umfangreiche und sich über längere Zeiträume erstreckende Aufgaben eine Kumulationsrechnung der jährlich wirksamen einmaligen Aufwendungen und des jährlichen Gewinnzuwachses vorzunehmen. Die Gegenüberstellung ist so weit zu führen, bis der kumulative Gewinnzuwachs die Höhe der gesamten einmaligen Aufwendungen (kumulative einmalige Aufwendungen) erreicht bzw. überschreitet. - Die Rückflussdauer nimmt unter den Entscheidungskriterien eine wichtige Stellung ein. In ihr drückt sich zusammengefasst die Wirkung anderer wichtiger Kriterien (einmaliger Aufwand und jährlicher Gewinnzuwachs) aus. Die Rückflussdauer hat jedoch keine Vorrangstellung. Sie muss vielmehr im Entscheidungsprozeß unter Beachtung der Spezifik der wissenschaftlich-technischen Aufgaben bzw. Investitionen im Komplex mit anderen wichtigen Entscheidungskriterien, wie Produktionsvolumen, Arbeitsproduktivität, Arbeitskräfteanzahl, Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen, betrachtet werden. Beim Nutzensvergleich für Lösungsvarianten der wissenschaftlich-technischen Aufgaben bzw. Investitionen werden unter Nutzung sowjetischer Erfahrungen Rückflussdauernormative angewendet. Dabei sind zwei Vergleiche möglich: a) Vergleich mit einem einheitlichen Normativ. Es gibt zunächst die Orientierung über die in der gesamten Volkswirtschaft zu stellenden Mindestanforderungen, die aus den Reproduktionsberechnungen in der langfristigen Planung und den Fünfjahrplänen abgeleitet werden. In der Regel wird eine Rückflussdauer von fünf Jahren angewendet. Das entspricht einem Nutzkoeffizienten von 0,20. b) Vergleich mit einem zweigdifferenzierten Normativ. Es berücksichtigt die spezifischen Reproduktionsbedingungen der Industriezweige. Das ist einmal der Fall, wenn die langfristigen Planziele zur Entwicklung der Effektivität des Zweiges nur durch eine über dem Mindestniveau liegende Rentabilität erreicht werden können (z. B. in der elektronischen Industrie). Zum anderen ist es für bestimmte Zweige und Betriebe notwendig, die eine unter den volkswirtschaftlichen Mindestanforderungen liegende Rentabilität aufweisen, aber im volkswirtschaftlichen Interesse die wissenschaftlich-technischen Aufgaben bzw. Investitionen durchführen müssen. Solche Zweignormative sollten zeitlich befristet und mit Zielstellungen zur Erreichung des erforderlichen wissenschaftlich-technischen und ökonomischen Niveaus verbunden werden.