Spannglied

Spannglied, Abk. SG: vorgefertigte Bewehrung aus einzelnen legierten, warmbehandelten oder kaltverformten Stahldrähten bzw. -Stäben (26 mm Durchmesser) oder aus einem Drahtbündel (Kabel-, Bündel- Spannglied, Abk. BSG) mit 35 oder 50 mm Querschnitt des Einzeldrahtes für Spannbetonkonstruktionen mit nachträglichem Verbund. Welche Art und welche Drahtzahl man wählt, hängt von der erforderlichen Vorspannung ab. Stäbe eignen sich bes. für Brückenbauteile, die im Freivorbau montiert werden sollen, da sie leicht gekoppelt werden können. Sie tragen Endgewinde und werden mit Hilfe einer Stahlplatte und einer Mutter verankert. Beim BSG liegen die Drähte in einem Hüllrohr, einem runden biegsamen Metallschlauch (oft aus dünnem Bandblech gewickelt), bzw. Kabel in einem rechteckigen Kasten aus Schwarzblech, wobei durch entspr. Einlegen der Drähte und durch Abstandhalter die Reibung in bestimmten Grenzen gehalten wird. Die Blechdicke von Hüllrohr bzw. Kasten richtet sich nach dem beim Verdichten des frischen Betons aufgewendeten Druck. Die Verankerung der Drähte im Bauelement geschieht mittels Spannköpfen (Näheres Spannbeton). Lange BSG tragen im allgemeinen in jedem Ende einen Spannkopf, wodurch nur sehr geringe Reibungsverluste beim Spannen entstehen. Ist nur an einem Ende ein Spannkopf vorhanden, so wird das andere durch Besenverankerung festgelegt, d. h., die Drahtenden werden fächerförmig gespreizt. Die von einem Spannglied aufnehmbare Kraft ist aus der Bezeichnung ersichtlich; z. B. bedeutet „SG 50 ein Spannglied für max. 500 kN (=50 Mp) Zugkraft.