Straßenkonstruktion

Straßenkonstruktion: Bezeichnung für die Gesamtheit der Konstruktionsschichten einer Straßenverkehrsfläche. Hinsichtlich der Funktion, also des Weiterleitens der Verkehrslast, unterteilt man in Deck-, Tragschicht und Gründung, hinsichtlich des Verhaltens gegenüber der Verkehrsbeanspruchung in flexible (solche ohne oder mit bituminösen Bindemitteln) und starre Konstruktionsschichten (Zementbeton-Fahrbahnplatten). 1. Die Tragschicht hat die Aufgabe, die in der Deckschicht eingetragenen Verkehrslasten durch Quer- und Längsverteilung so auf die Gründung weiterzuleiten, dass der Untergrund nicht überbeansprucht wird. 1.1. Bindemittellose Tragschichten bestehen in der Hauptsache aus Naturstein-Schotter oder Kiessand. 1.2. Mit Bindemittel verfestigte Tragschichten können ausgeführt werden in Zementbeton, einer Bitumen-Kiessand-Mischung sowie durch Zement- oder bituminöse Stabilisierung (Bodenverbesserung). Die Wahl der Bauweise ist abhängig sowohl von der Baustoff Situation als auch von den Anforderungen an die Tragfähigkeit. 2. Die Deckschicht ist die oberste Konstruktionsschicht und damit diejenige, die unmittelbar die Verkehrslasten aufzunehmen und die Straßenkonstruktion gegen Niederschläge zu schützen hat. 2.1. Von einer bituminösen Deckschicht spricht man, wenn Gesteinsbaustoffe mit einem bituminösen Bindemittel gemischt verwendet werden. Die Dicke richtet sich dabei nach der Verkehrsbelastung, beträgt aber aus technischen und technologischen Gründen g 25 mm. Im modernen Straßenbau werden nur noch Bitumenbeton und Gussasphalt als verschleißfeste Deckschichten verwendet. Das Verlegen von Gussasphalt erfolgt z. T. noch von Hand; für Bitumenbeton dagegen stehen leistungsfähige Verlegegeräte zur Verfügung, die den Einbau von Streifen bis zu mehreren Metern Breite, und dadurch große Tagesleistungen ermöglichen; das erfordert allerdings auch eine Mischanlage mit einer Leistung von § 50 t/h Mischgut. 2.2. Eine Pflasterdeckschicht kann aus Naturstein, Kupferschlacke oder Zementbeton bestehen. Unterteilt wird gegenwärtig nach den Hauptabmessungen nur noch in Großpflaster von etwa 160 mm x 160 mm x 140 mm und Kleinpflaster von etwa 100 mm x 100 mm x 100 mm. Wegen des großen manuellen Aufwands sowohl beim Herstellen als auch beim Verlegen von Pflaster ist die Verwendung nur noch auf spezielle Verkehrsflächen, wie Parkplätze, Tankstellen u. ä. beschränkt. 2.3. Bei einer Zementbetondeckschicht müssen wegen deren Beanspruchung durch Verkehr und Witterung an die Beschaffenheit des Betons hohe Anforderungen gestellt werden, vor allem hohe Biegezugfestigkeit, gute Frostbeständigkeit sowie genügend großer Widerstand gegenüber chemischen Auftau- u. a. Streumitteln im Winterdienst. Die Dicke richtet sich nach der Verkehrsbelastung und variiert zwischen 250 mm bei Autobahnen und 150 mm bei Wohnwegen. Das Verlegen geschieht im allgemeinen so, dass der Zementbeton zwischen Schalungsschienen maschinell eingebracht und verdichtet wird (Straßenfertiger).