Umlaufmittelkredit

Umlaufmittelkredit - Kredit zur anteiligen Finanzierung des für die einfache und erweiterte Reproduktion der Umlaufmittel notwendigen Geldbedarfs der Betriebe. Über den Umlaufmittelkredit beeinflusst die Bank eine hohe Effektivität und Proportionalität im Umlaufmittelbereich, die Förderung der Intensivierungsfaktoren (z. B. Materialökonomie) dieses Reproduktionsbereiches. Der Umlaufmittelkredit wird gewährt

- für die Finanzierung der zur Vorbereitung und Durchführung der planmäßigen Produktion und Zirkulation notwendigen Umlaufmittelbestände (Umlaufmittelbestandskredit),

- für saisonbedingte Umlaufmittelbestände (Saisonkredit),

- im Handel für die planmäßige Warenbestandshaltung (Warenfinanzierungskredit),

- zur Finanzierung der Forderungen aus Warenlieferungen und Leistungen (Forderungskredit),

- für die Finanzierung eines zeitweiligen zusätzlichen Umlaufmittelbedarfs (Zusatzkredit),

- zur Überbrückung zeitweiliger Liquiditätsschwierigkeiten des Kreditnehmers, die sich aus einer unplanmäßigen Überhöhung der Umlaufmittel ergeben (Liquiditätskredit). Der Umlaufmittelkredit wird auf der Grundlage des Planes ausgereicht und orientiert auf bedarfsgerechte Produktion, auf die Beschleunigung des Umschlags der Umlaufmittelbestände, eine ökonomisch rationelle Materialbestandshaltung und Materialverwendung sowie die volle Ausnutzung der betrieblichen Kapazitäten. Voraussetzung für die Ausreichung des Umlaufmittelkredits ist daher die vorgegebene Beteiligung mit betrieblichen Eigenmitteln an der Finanzierung der Umlaufmittel, die Anwendung progressiver Normen für die Bestandshaltung sowie für die Materialverwendung, die Einhaltung der geplanten Umschlagszahl, die Anwendung ökonomisch begründeter Zahlungsfristen und die Einhaltung bestimmter Leistungskennziffern (z. B. Zuwachs Warenproduktion größer als Zuwachs Umlaufmittelbestände). Der Umlaufmittelkredit steht somit in unmittelbarer Beziehung zur weiteren Verwirklichung der Hauptaufgabe. Das drückt sich in den Kreditbedingungen aus, die insgesamt auf eine der wissenschaftlich-technischen Entwicklung entsprechende Technologie und Produktionsorganisation, auf die Durchsetzung der materialökonomischen Intensivierungsfaktoren, auf kontinuierliche und vertrags- und bedarfsgerechte Produktion und Absatz, auf die Entwicklung neuer hocheffektiver Erzeugnisse, die Senkung der Kosten, auf Exportsteigerung und Erhöhung der Exportrentabilität, auf die Entwicklung der Kooperationsbeziehungen.