Unterdecke

Unterdecke: Sammelbegriff für die Gestaltung und die Ausführung der Deckenausbildung unterhalb der Rohdecke (Decke); sie dient zur Be-und Verkleidung von Rohdecken und damit vorwiegend ästhetischen Zwecken. Man unterscheidet: Deckenbekleidung, wenn die Unterdecke ohne bes. Zwischenraum direkt mit der Rohdecke verbunden ist, z. B. Putz, Gipskartonplatten o. ä., und deren Form nachbildet; Deckenverkleidung, wenn die Unterdecke von der Rohdecke abgehängt befestigt wird. Diese abgehängte Decke ist im allgemeinen nicht belast- und begehbar, z. B. Drahtputzdecke, Gipsfertigteildecke u. a. Unterdecke können neben ihrer gestalterischen Funktion und Aufgabe auch Forderungen in Bezug auf Schalldämmung, Lüftung, Heizung, Beleuchtung u. a. erfüllen. Hierbei unterscheidet man: 1. Eine Akustikdecke dient im wesentlichen der Schallabsorption, d. h. zur Störschallminderung (Lärm) in Fernsprechzentralen, öffentlichen Verkehrsräumen, Werkstätten u. ä. Eine Schallabsorption ist möglich durch poröse Dämmstoffe, Resonatoren und mitschwingende Platten. Der angeführten Reihenfolge entspr. absorbieren sie vorwiegend hohe, mittlere und tiefe Frequenzbereiche. Die gen. Materialien werden deshalb meist kombiniert eingesetzt, z. B. gelochte oder geschlitzte Gipskassettenelemente mit Mineralfasereinlage. Sind Schallabsorptionsplatten senkrecht und wabenförmig von der Decke abgehängt. 2. Die Lüftungsdecke ist eine abgehängte Decke zur Be- und z. T. auch Entlüftung des Raumes; die Luftzuführung erfolgt über perforierte Öffnungen in der abgehängten Decke (Düsenschienen). Der Raum zwischen Roh- und Lüftungsdecke ist kanalfrei und wirkt im Bereich der Luftzuführung als Druckkammer. 3. Eine Heizungsdecke wirkt vorwiegend als Strahlungsheizung und wird häufig mit der Fußbodenheizung kombiniert. Aufgrund der großen Heizfläche ergibt sich eine Oberflächentemperatur, die im hygienisch bevorzugten Bereich liegt. Die Wärmeabgabe erfolgt über ein Heizmedium führende Rohrleitungen oder auf elektrischem Wege. 4. Die Lichtdecke stellt eine zusammenhängende, gleichmäßig lichtspendende Fläche zur diffusen und blendungsfreien Beleuchtung dar; die Lichtquellen befinden sich über der Unterdeckenebene. 5. Eine Feuerschutzdecke erhöht den Feuerwiderstand von Rohdecken, z. B. Holzbalkendecken (Branddecke). 6. Als Kombinationsdecke bez. man eine Unterdecke, die mehrere Funktionen gleichzeitig erfüllt; z. B. Akustik-Lüftungs-Decke. Den Gegebenheiten entspr. wird sie meist in einem Abstand von 400 bis 600 mm von der Rohdecke abgehängt.