Unterfahrung

Unterfahrung: Baumaßnahmen, um unterhalb der Gründung eines vorhandenen Bauwerks ein neues Bauwerk, z. B. einen Verkehrstunnel, auszuführen. Die Abbildung zeigt ein Beispiel für eine Unterfahrung. Dabei verlaufen die Arbeiten in folgender Reihenfolge: 1. Abfangen der Wand b durch I-Träger (1); 2. abschnittsweises Niederbringen der Unterfangungswand (2); 3. Einbau der Stahlbeton-Wandträger (3) ander Wand a; 4. Einbau der I-Träger (4) in Wand a; 5. Einbau der Bohrpfähle 0880 mm (5), Abstand 5 m; 6. Einbau der Stahlbeton-Abfangungsträger (6), die auf den Bohrpfählen (5) und der Unterfangungswand (2) auflagern: 7. Aushub der Baugrube (7) für den U-Bahntunnel, wobei die Unterfangungswand als Baugrubenwand dient und mit Verpreßankern (8) verankert wird.

Unterpflastertunnel: Tunnelbauwerke, die in meist grundwasserreichem Lockergestein errichtet werden. Es handelt sich dabei um Verkehrstunnel (für Eisen-, U- und Straßenbahnen, aber auch für Kraftfahrzeuge und Fußgänger), für deren Linienführung vorhandene großstädtische Straßen verwendet werden. Im Prinzip handelt es sich dabei um die Bauweise mit offener Baugrube. Jedoch wird hierbei wegen der im Stadtgebiet zur Verfügung stehenden geringen Arbeitsbreite mit senkrechten Baugrubenwänden gearbeitet. Hierzu werden seitlich Träger gerammt und im Zuge des Ausschachtens ausgefacht (Berliner Bauweise, Baugrube); dann erfolgt die schrittweise Herstellung der Tunnelröhre. Mittels provisorischer Abdeckung kann der Straßenverkehr während der Bauzeit aufrecht erhalten werden. Ein anderes bewährtes Verfahren betrifft die Anwendung der Bentonit-Schlitzwand. Hierbei erfolgt das Schlitzen mit Greifer, das Ausfüllen mit Bentonit und anschließend das Betonieren.