Unterwasserbeton

Unterwasserbeton: Beton, der unterhalb des Wasserspiegels eingebracht wird, z. B. zum Ausbetonieren von Hohlpfählen (Pfahl) und offenen Senkkästen (Gründung), zur Herstellung von Gründungskörpern zwischen Spundwänden und Schalungen, von Ortswänden u. a. Für das Einbringen sind folgende Verfahren gebräuchlich: Versenken mit Frischbeton gefüllter Säcke aus Jutegewebe, Stahldraht oder Plastgeflecht mit einem Fassungsvermögen zwischen 50 kg und 1001 (Sackbeton); Versenken mit Hilfe von Kübeln, die oben und unten verschließbar sind; Betonieren mit ortsfestem Trichter und wasserdichtem Schüttrohr (Kontraktorverfahren bei Ortswände); Einbringen von Skelettbeton, bei dem zuerst die groben Zuschlagstoffe (Korndurchmesser >25 mm) ins Wasser geschüttet werden und dann in dieses Korngerüst durch Injektionslanzen von unten her Zementmörtel eingepresst wird, der das Wasser nach oben verdrängt. Der Mörtel muss so beschaffen sein, dass er sich im Wasser nicht entmischt; er wird hierzu nach dem Colcreteverfahren in einem Spezialmischer oder nach dem Prcpactverfahren hergestellt.

Unterwassertunnel: Tunnelbauwerke, die unter Wasser angelegt werden. Hierfür gibt es 4 grundsätzlich unterschiedliche Bauverfahren, die vor allem von der geologischen Situation, aber auch von der erforderlichen Tiefenlage des Tunnels abhängig sind. 1. Bei Lage unterhalb des Wassers erfolgt der Bau meist als Gebirgstunnel im nicht standfesten Gebirge in der Schildbauweise, wobei mit erhöhtem Luftdruck gearbeitet wird. 2. Bei nicht zu großen Wassertiefen wird die Anlage in offener Baugrube bevorzugt, wobei die Baugrube durch Fangedämme freigehalten wird. Das Wasser muss entweder umgeleitet oder gehebert werden. 3. Bes. bei größeren Wasserläufen und damit großen Tunnellängen hat sich das Einschwimmen und Absenken bewährt. Hierbei wird bei relativ großen Wassertiefen die Gründung im Caisson-Verfahren hergestellt. 4. Bei geringen Wassertiefen und tragfähigem Baugrund wird die ausgebaggerte und planierte Sohle des Gewässers als Unterlage für die Tunnelteilstücke verwendet. Ist die Tragfähigkeit des Baugrunds nicht so gut, kann auch unter Wasser ein Pfahlrost errichtet und der Tunnel darauf abgesetzt werden. Von großer Bedeutung ist hierbei eine exakte Arbeit beim Einschwimmen und Absetzen der Teilstücke, was bei den hohen Eigenmassen nicht sehr einfach ist, und durch fließendes Wasser noch erschwert wird. Beim Unterwasser-Straßentunnel erfolgt meist eine Ausführung in 2 getrennten Fahrbahnen. Diese werden dann auch getrennt ausgeführt, wenn z. B. die Schildbauweise angewandt wird. Wird dagegen der Unterwassertunnel durch Einschwimmen und Absenken fertiger Teilstücke errichtet, werden alle Fahrbahnen, Luftkanäle in einem Baukörper vereinigt.