Variables Darlehen

Eine Finanzierung als variables Darlehen zu gestalten, bedeutet ein Risiko für den Kreditnehmer - oder eine Chance. Im Gegenzug zu einem Darlehen mit mittel- oder langfristig festgelegtem Zinssatz unterliegt ein variables Darlehen keiner vertraglichen Zinsbindung. Die Zinsen für den Kredit unterliegen stattdessen der jeweils aktuellen Marktlage und passen sich nach oben oder unten an. Ein variables Darlehen ist aufgrund des langjährig zu beobachtenden Trends zur Zinssenkung interessant für Kreditnehmer, die einen hohen Darlehensbetrag aufnehmen möchten, wie beispielsweise für die Finanzierung einer Immobile. Eine Senkung des Zinssatzes macht sich in diesem Fall spürbar bemerkbar und verbilligt ein variables Darlehen. Allerdings ist eine Immobilienfinanzierung in der Regel auf einen langen Zeitraum ausgerichtet und das bringt auch ein gewisses Risiko mit sich. Finanzexperten vermögen zwar kurz- und mittelfristig über die Zinsentwicklung eine Aussage zu machen, aber eine Voraussage über mehrere Jahrzehnte hinweg entspricht eher einer Schätzung als einer Erwartung. Da die gebotene Sicherheit für die Bank zur Stabilisierung des Kredits bei einem Immobiliendarlehen sehr hoch ist, sind Banken immer wieder dazu bereit, ein variables Darlehen als Baufinanzierung anzubieten. In der Regel betrifft es aber überwiegend mittelfristig oder kurzfristig ausgerichtete Kredite, die als variables Darlehen vergeben werden. Wer bei einer Baufinanzierung das Risiko durch einen unruhigen Zinsmarkt senken möchte, aber dennoch die Chance auf eine Reduzierung der Zinsen erhalten möchte, wählt eine Mischform. Ein Teil der Baufinanzierung wird als variables Darlehen abgewickelt, während ein anderer Teil mit einer festgelegten Zinsbindung versehen wird. Zum Ende der Zinsbindung wird dieser Teil des Darlehens der aktuellen Zinsentwicklung angepasst und wenn sich der Trend der Zinssenkung fortgesetzt hat, profitieren Kreditnehmer mit einer günstigen Anschlussfinanzierung.