Vollwärmeschutz

Vollwärmeschutz als Wärmedämmverbundsystem dient zum Dämmen von außenseitigen Gebäudewänden. Die gesamte Gebäudefassade wird häufig auch als Wärmedammverbundfassade bezeichnet. Für die Dämmarbeiten interessante Dämmstoffe werden meist als Lamellen oder Platten mittels Dübel oder Kleber auf den Untergrund wie Beton, Ziegel usw. befestigt. Darauf bringt man eine Armierungsschicht an und streicht diese wiederum an, wenn die gestalterischen Aspekte dies erfordern. Als man zum ersten Mal in Berlin mit Vollwärmeschutz begann, verwendete man als Dämmstoff den Polystyrol-Hartschaum, kurz auch als Styropor bezeichnet. Danach wurde Styropor immer beliebter und man setzte es in sehr großen Umfängen an. In den 1960-er Jahren verwendete man diesen Dämmstoff für den Vollwärmeschutz auch verstärkt im Industriebau, insbesondere in Süddeutschland. Dabei setzte man im Wohnungsbau die 5 cm dicken Polystyrol-Dämmplatten ein, welche man mit armiertem Kunststoff bearbeitete. Bereits damals machte man Experimente mit diversen Armierungstechniken wie beispielsweise aus Metallgewebe, Glasfasergewebe, Metallfäden sowie Kunststoffgewebe. Man brachte die Kunststoffklebemasse randförmig auf der Dämmstoffplatterückseite an und verklebte diese Platten durch starken Druck gegen die Wand. Die alten Polystryrolplatten waren allerdings nicht stabil genug und verursachten Probleme etwa durch die Feuchteaufnahme und die damit einhergehende Volumenvergrößerung. Weitere Probleme eines solchen Vollwärmeschutzes mit solchen Platten waren die Staubanreicherung sowie die statische Aufladung der Oberflächen von Kunststoffputz. Daher schaute man nach besseren Alternativen und konnte dank der Mauersteinindustrie Kalksandsteine für den qualitativ besseren Vollwärmeschutz einsetzen. Nürnberg kam mit den ersten innovativen Gebäuden dieses Typs. Seit 1977 verwendete man auch die sogenannte Mineralfaserplatte. Zu den beliebten und bewährten organisch synthetischen Dämmstoffen zählen insbesondere Vakuumdämmplatten, Polystyrolextruder-Schaum, Polystyrol-Hartschaum sowie Polyurethan-Hartschaum.