internationale währungspolitische Kooperation

Internationale währungspolitische Kooperation, - differenziertes System staatsmonopolistischer Interventionen auf den internationalen Gold- und Devisenmärkten, Form der währungspolitischen Zusammenarbeit führender kapitalistischer Industriestaaten Gruppe der Zehn) unter den Bedingungen der Währungskrise. Die internationale währungspolitische Kooperation entwickelte sich zu Beginn der 60er Jahre unter dem Eindruck der wachsenden Überlegenheit der sozialistischen Staatengemeinschaft, um den Zusammenbruch des Golddevisenstandards, bes. die Abwertung der bisherigen Leitwährungen, zu verhindern. Solche Interventionen, bei denen fiktive Paritäten nicht mehr allein aus den Mitteln der von der akuten Währungskrise betroffenen Länder gestützt werden, sondern auch aus Valutafonds internationaler Finanzorganisationen und anderer kapitalistischer Länder, waren über den Mechanismus des Internationalen Währungsfonds (IWF) schon in der vorangegangenen Phase der Währungskrise üblich. Vor allem während der akuten Dollar- und Pfundkrisen in den 60er und 70er Jahren entwickelten sich neue Methoden. Dazu zählen: a) Das Sonderkreditabkommen des IWF (General Arrangement to borrow), in dem sich zehn Länder mit hohen Währungsreserven bereit erklärt haben, dem IWF zusätzliche Kreditmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen, sofern er seine Aufgaben mit den bisherigen Fonds nicht mehr erfüllen kann. b) Das Baseler Abkommen der westeuropäischen Zentralbanken, mit dem die Kurse gefährdeter Währungen schneller, aber auch für die Öffentlichkeit undurchsichtiger gestützt werden sollen. Urspr. zur Verteidigung des Pfundes angewandt, wurde es zu Stützung des US-Dollars, britischen Pfundes und französischen Franc wirksam. Durch Interventionskäufe von Banken auf den Devisenmärkten zugunsten einer fremden Währung sollen krisengefährdete Währungen geschont werden. Eine bes. Rolle spielen dabei Swap-Geschäfte. c) Absprachen über Goldkäufe zur Beeinflussung des Goldmarktes, z. B. angestrebte Preishöhe, Quoten der Käufe. d) Erweiterung der internationalen Liquidität durch Schaffung von Sonderziehungsrechten beim IWF; über die bestehenden Kredittranchen hinaus werden zusätzliche Kreditlinien (maximal 300% der IWF-Einlage) bereitgestellt, die zu 70% revolvierend innerhalb 5 Jahren zurückgezahlt werden. - Die internationale währungspolitische Kooperation kann die währungspolitischen Widersprüche im staatsmonopolistischen Kapitalismus nicht lösen, sondern nur ihre Verschärfung zeitweilig hinausschieben. Dem Charakter nach ist sie ein internationales Kartell, in dem EWG-Staaten versuchen, die währungspolitische Hegemonie an sich zu reißen.