Werkzeug

Werkzeug - jedes zu einer Arbeitsverrichtung verwendete Hilfsmittel, in der Urgesellschaft z. B. schon ein Stein, Ast, Knochen; i. e. S. ein von Hand oder von einer Maschine bewegtes Hilfsmittel, mit dem auf ein Werkstück oder einen Gegenstand eingewirkt wird. In einer modernen Wirtschaft werden Werkzeug in allen Zweigen, bes. jedoch in der materiellen Produktion, als sog. Produktionswerkzeuge eingesetzt. Sie üben hier bes. im technologischen Prozess (z. B. in der Teilefertigung und Montage) je nach der vorliegenden Bearbeitungs- oder Verarbeitungsaufgabe überwiegend eine form- und qualitätsverändernde Wirkung auf den Arbeitsgegenstand aus. Es sind zu unterscheiden: a) von Hand (manuell) geführte Werkzeug, die als sog. Handwerkzeuge außerordentlich vielfältig sowohl in der materiellen Produktion als auch in der persönlichen Sphäre eingesetzt werden (z. B. Hammer, Meißel, Zange, Schere, Pinsel, Kelle, Spaten, Messer, Ahle, Säge, Feile, Hobel usw.); b) maschinengeführte Werkzeug, die als Maschinenwerkzeuge innerhalb sog. Werkzeugmaschinen mechanisch oder automatisch zum Einsatz gebracht werden. Weitere Unterteilungen der Werkzeuge sind nach Berufszweigen (Branchen), Industriezweigen oder nach den Hauptgruppen der Fertigungstechnik möglich. Nach letzteren lassen sich die Werkzeug wie folgt unterteilen: a) Ur- und Umformungswerkzeuge (z. B. Kokillen, Gesenke, Schmiedesattel, Formwalzen, Stempel, Matrizen, Biegewerkzeuge usw.), b) trennende Werkzeug, wie Schnittwerkzeuge (z. B. Scherenmesser, Freiform-, Folge-, Platten- oder Säulenführungs- und Gesamtschnittwerkzeuge usw.), und Schneidwerk- zeuge, darunter solche mit geometrisch bestimmten Schneiden (z. B. Hobel-, Stoß- und Drehmeißel, Fräser, Bohrer, Senker, Räumnadel usw.) und solche mit nicht geometrisch bestimmten Schneiden (z. B. Schleif-, Hon- und Läppwerkzeuge usw.); c) Füge- und Montagewerkzeuge (z. B. Schweiß- und Werkstoffspritzwerkzeuge, ElektroSchrauber, Schraubenschlüssel, Schraubenzieher usw.); d) Kontroll- und Meßwerkzeuge (z. B. Körner, Reißnadel, Zirkel, Mikrometerschraube, Schublehre, Meßuhr, Lehrdorn, Rachenlehre usw.). - Diese herkömmlichen sog. mechanischen Werkzeug sind heute in allen Industriestaaten weitestgehend in Form, Größe, Werkstoff und Güte standardisiert. Die Lebensdauer der Werkzeuge, ihre Standzeit, ihr Standweg, ihre Standmenge, ihre Verschleißmarke usw. werden durch den physischen und natürlichen Verschleiß in Verbindung mit der zu bearbeitenden Stückzahl (Losgröße) beeinflusst.