Zeit-Kosten-Optimierung

Zeit-Kosten-Optimierung - in der Kostenrechnung angewendete Methode, um die Prozesse der Produktionsvorbereitung kostenoptimal zu gestalten, spezielle Form der Netzplantechnik. Ihr bes. Anwendungsgebiet ist die Vorbereitung und Durchführung von Forschungs- und Entwicklungsaufgaben sowie von Investitionen. Ihr grundsätzliches Anliegen besteht darin, eine Bearbeitungsdauer für die produktionsvorbereitenden Aufgaben festzulegen, die zugleich eine optimale Entwicklung der hierfür entstehenden Bearbeitungskosten gewährleistet. Die Zeit-Kosten-Optimierung beachtet, dass einzelne Maßnahmen zur Verkürzung der Zeitdauer kritischer Vorgänge eine differenzierte Kostenentwicklung für diese Vorgänge und damit für die Gesamtaufgabe hervorrufen. Setzt man z. B. einen bestimmten normalen Konzentrationsgrad (Einsatz von Arbeitskräften und -kapazität für eine gleichzeitige und parallele Bearbeitung von Teilleistungen innerhalb eines Vorganges) und damit eine bestimmte Bearbeitungsdauer für einen Vorgang voraus, so entstehen in der Regel dabei zusätzliche Kosten, wenn dieser Konzentrationsgrad zum Zweck einer weiteren Zeitverkürzung erhöht wird. Mit Hilfe der Zeit-Kosten-Optimierung werden solche Zeitverkürzungen und damit verbundene Kostenerhöhungen unter dem Aspekt optimaler Verhaltensweisen und Wirkungen gegenseitig bilanziert. Im Vordergrund stehen Vorgänge, bei denen Zeitverkürzungen die geringsten Kostenerhöhungen zur Folge haben, d. h. mit den geringsten Beschleunigungskosten verbunden sind. Die Ermittlung der Beschleunigungskosten bei angestrebten Zeitverkürzungen für einzelne Vorgänge und damit für die Gesamtaufgabe setzt eine Analyse des Kostenverhaltens in Abhängigkeit von der Bearbeitungsdauer voraus. Grundsätzlich ist zu unterscheiden zwischen zeitabhängigen sowie zeitkonstanten (zeitunabhängigen) Kosten. Die zeitabhängigen Kosten-wiederum werden gemäß ihrer differenzierten Zeitabhängigkeit in vorgangszeitabhängige, abschnittszeitabhängige sowie themenzeitabhängige Kosten untergliedert. Hiervon ausgehend sind die Bearbeitungskosten je kritischer Vorgang (auf der Grundlage der vorgangszeitabhängigen Kosten) für zwei Bearbeitungszeitgrößen zu ermitteln, für eine normale Bearbeitungsdauer sowie für eine mögliche minimale Bearbeitungsdauer. Davon ausgehend werden die Beschleunigungskosten, d. h. der jeweilige Kostenzuwachs je Zeiteinheit, errechnet. Unter Beachtung solcher Faktoren wie zusätzlicher Nutzen aus vorzeitiger Produktions- und Absatzwirksamkeit wissenschaftlich-technischer Ergebnisse sowie neuer Kapazitäten können die günstigsten Varianten ermittelt werden. Die Netzplantechnik erhält so eine neue Qualität, indem sie mehrere Nutzenskriterien in die Betrachtung einbezieht und zu einer umfassenden ökonomischen Begründung von Leitungsentscheidungen zur Verkürzung von Bearbeitungsfristen beiträgt.